Anlässlich des Internationalen Frauentags veranstalteten die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) und das Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) am 8. März die Filmvorführung „Die Unbeugsamen“ mit anschließender Diskussion.
Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“ von 2021 des Berliner Regisseurs Torsten Körner. Barbara Regitz, MdL und FU-Bezirksvorsitzende erläuterte den anwesenden Gästen vorab kurz den Inhalt des Films: „Die Bonner Republik, die ihren Namen nach der Regierungshauptstadt Bonn von 1949 bis zur Wiedervereinigung trägt, ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das politisch-nationale und kulturelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. „Die Unbeugsamen“ zeigt diese Entwicklung im Stil eines klassischen Dokumentarfilms mit Original-Filmaufnahmen. Darin sind Politiker zu sehen und hören, die Politik als „Männersache“ verteidigten und Politikerinnen, die unerschrocken und hartnäckig ihren Weg verfolgten, Vorurteilen und sexueller Diskriminierung trotzten. Der Film macht Frauen Mut, für ihre Interessen einzutreten, sie nicht einfach anderen zu überlassen, sondern mitzumachen. Mir ist es ein persönliches Anliegen, ein wichtiges Stück der politischen Zeitgeschichte heute hier nach Nürnberg geholt zu haben, damit wir uns an die ersten Frauenvertreterinnen der Bundespolitik erinnern.
Der Film spricht Frauen und Männer gleichermaßen an. Vor allem aber regt er zum Austausch zwischen Jung und Alt an, zwischen den „Ü60-ern“, die Bonner Republik erlebt und mitgestaltet haben und den „U30-ern“. Wer die Vergangenheit kennt, dem gelingt es leichter, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.“
Als Ehrengast des Abends begrüßte Barbara Regitz Staatsministerin a.D. Prof. Ursula Männle: „Ohne Dich, liebe Ursula, würde es diesen Film wohl gar nicht geben. Du bist eine der Protagonistinnen im Film und hast als Bonner Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete in München und Bayerische Staatsministerin über Jahrzehnte als Frau in vorderster Linie erfolgreich Politik gestaltet.“
Der dramatischen Aktualität in der Ukraine geschuldet, ging Barbara Regitz auch darauf ein: „Am heutigen Weltfrauentag sind wir in Gedanken besonders bei den ukrainischen Frauen, die in diesen Tagen ihr Land millionenfach verlassen und flüchten. Sie und ihre Familien stehen im Fokus unserer Hilfe. Ich danke allen, die Solidarität gegenüber der Ukraine zeigen. Hoffen wir, dass unsere Sanktionen und das Zusammenstehen Europas Putin Einhalt gebieten!“
Die Besucher der Veranstaltung waren überwiegend Frauen aus der Generation „Bonner Republik“, aber auch einige junge Frauen und wenige Männer. Stimmen aus dem Auditorium lobten das Engagement der Politikerinnen jener Zeit, die von Kampf um das „Ernstgenommenwerden“ gezeichnet war, die teils belächelt und beleidigt wurden. Junge Besucher zeigten sich von dieser Arroganz irritiert und andererseits beeindruckt von der parteiübergreifenden Kollegialität der Frauen.
Barbara Regitz resümierte den Abend so: „Die Resonanz heute war wirklich toll, v.a. hat der Film und unser Gespräch miteinander geschafft, die Menschen hier vor Ort darauf aufmerksam zu machen, welchen erheblichen Beitrag Frauen damals in der Bonner Republik geleistet haben. Ihre Arbeit kann man nicht genug anerkennen. Aber nach wie vor gibt es viel zu tun! Frauen tragen maßgeblich unsere Gesellschaft, sind aber in verantwortlichen Positionen in der Politik noch unterrepräsentiert.“