Barbara Regitz, MdL zu Besuch bei den Niederbronner Schwestern im St. Theresien-Krankenhaus
Schwester Oberin Johanella führte die Landtagsabgeordnete zu den anderen Ordensschwestern, die sich im Refektorium bereits auf die Politikerin freuten. Sie begrüßen Barbara Regitz mit einem herzlichen Applaus und einem liebevoll gedeckten Tisch mit Kaffee und Kuchen – wie bei einem Treffen alter Freundinnen, die sich lange nicht gesehen haben.
Barbara Regitz bedankte sich herzlich bei Oberin Johanella und allen Schwestern für die Einladung. „Nach der Corona-Zwangspause war es mir ein Bedürfnis, mit Ihnen wieder persönlich ins Gespräch zu kommen und Sie über Aktuelles in der bayerischen Landespolitik und in meinem politischen Alltag zu informieren. Denn digital und analog müssen Hand in Hand gehen“, sagte die Abgeordnete, in deren Stimmkreis das Theresien-Krankenhaus liegt.
Die CSU-Politikerin berichtete von ihrer Arbeit im Bildungsausschuss, in dem es nicht nur um die Schule geht, sondern auch um Erwachsenenbildung, politische Bildung und Kultus. Regitz und die Schwestern tauschten sich zunächst über die auch in Bayern immer schlechter werdende Lesefähigkeit der Kinder aus. Gemeinsam wurde nach möglichen Ursachen und wirksamen Gegenmaßnahmen gesucht. Lebhafter wurde die Diskussion beim Thema Digitalisierung und vor allem KI und, was in aller Munde ist, ChatGPT. „Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Wichtig ist es, verantwortungsvoll damit umzugehen“, sagte Regitz. Sie berichtete auch über den Petitionsausschuss, in dem sie Mitglied ist und in dem es derzeit oft um das heikle Thema Asyl und Abschiebung geht. Die Nürnberger Politikerin stellte fest, dass es für dieses Problem nur eine europäische Lösung geben könne. Sie ging dabei auch auf die letzte Sitzung des Petitionsausschusses ein. „Eine nigerianische Mutter und ihre zwei Kinder, die zunächst bei den Dillinger Franziskanerinnen Zuflucht vor der Abschiebung gefunden hatten, haben davon profitiert. Nach einer Petition an den Landtag gab es nun eine Lösung. Eine Abordnung der Franziskanerinnen war auch im Petitionsausschuss im Landtag vor Ort“, so Barbara Regitz.
Interessant fanden die Schwestern, dass Barbara Regitz kürzlich Taufpatin eines Motorrettungsboots bei der Nürnberger Wasserwacht war. „Die Wasserwacht rettet nicht nur, wenn Leib und Leben in Gefahr sind. Die Wasserwacht lehrt von klein auf Schwimmen. Die Wasserwachtler sind präventiv tätig“, so Regitz. Das Gespräch drehte sich um den Schwimmunterricht für Kinder und um die Förderung von Schwimmbädern, die immer öfter unter Personalmangel leiden und wegen der hohen Kosten teilweise von der Schließung bedroht sind. Das bayerische Kabinett hat gerade in diesen Tagen ein neues Förderprogramm für Schwimmbäder beschlossen. Jetzt werden Kommunen beim Bau von Schwimmbädern mit bis zu 90% gefördert und eine Neuauflage der Gutscheinaktion für das Schwimmförderprogramm „Mach mit – Tauch auf!“ – besser bekannt unter dem Namen „Seepferdchenprogramm“ – findet statt. Zu Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahrs 2023/2024 bekommen alle Erstklässlerinnen und -klässler bzw. Vorschulkinder einen Gutschein über 50 Euro für einen Schwimmkurs zum Erwerb des Frühschwimmerabzeichens „Seepferdchen“.
Auf großes Interesse stieß bei den Niederbronner Schwestern das Thema Frauen in der Politik. Barbara Regitz berichtete, dass unter den 2018 eingezogenen 86 CSU-Abgeordneten im bayerischen Landtag nur 18 Frauen sind. Von denen scheiden fünf in der nächsten Legislaturperiode aus und werden durch Männer ersetzt. Die Schwestern zogen Parallelen zur aktuellen Rolle der Frauen in der Kirche. Auch in ihrem Orden gibt es kaum Nachwuchsschwestern in Bayern – im Gegensatz beispielsweise zu den Niederlassungen in Angola. Der Mangel an Schwestern mache sich auch in Einrichtungen wie dem St. Theresien-Krankenhaus bemerkbar.
„Politik bei Kaffee und Kuchen mit Ihnen war ein intensiver und inspirierender Austausch und wieder etwas ganz Besonderes für mich. Sie sind kritisch interessiert, haben eigene Meinungen und wirken dennoch in sich ruhend. Dabei gehe ich davon aus, dass Sie individuell und auch gemeinsam schon viele Hürden zu meistern hatten. Bewundernswert! Sie sind echte Vorbilder!“. Mit diesen Worten verabschiedete sich Barbara Regitz und fasste ihren Dank zusammen.