Im September gab es gleich zwei bedeutsame Frauen-Veranstaltungen – neben der Landesversammlung der Frauen-Union auch eine Veranstaltung des Frauenkreises von St. Martha um Vorsitzende Gisa Raps, bei der Barbara Regitz, MdL als Gastrednerin eingeladen war zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht – Frauen. Macht. Politik“.
Seit 1918 haben Frauen Wahlrecht in Deutschland sowohl aktiv als auch passiv, d.h. sie können selbst wählen und sich wählen lassen. „Die Statistiken der letzten Jahrzehnte zeigen, dass bei Bundestagswahlen und Landtagswahlen in Bayern prozentual fast so viele Frauen wie Männer zu den Wahlen gehen, aber schlägt sich das auch in hauptamtlichen Mandaten in der Politik nieder? Leider nein. Im Gegenteil, die Entwicklung ist rückläufig. Auch im nächsten Landtag werden bei der CSU weniger Frauen vertreten sein, da beispielsweise die ausscheidenden weiblichen Abgeordneten durch männliche Direktkandidaten ersetzt wurden“, so Barbara Regitz.
Wie könnte laut Barbara Regitz eine Lösung für das aus ihrer Sicht vorherrschende Problem ausschauen:
„Ich erinnere an das Reißschlussverfahren der CSU bei der Kommunalwahl in Nürnberg vor drei Jahren. Am Ende waren elf Frauen und elf Männer gewählt. Das war ein tolles Ergebnis und hat auch Mut innerhalb der Partei gefordert. Etliche Mitgliederinnen und Mitglieder in der CSU haben das Verfahren damals kritisch gesehen, aber der Wähler hat die CSU-Liste letztlich honoriert. Könnte dies nicht eine Lösung für Bayern sein?“, so die Abgeordnete Barbara Regitz. Und weiter: „Frauen bringen andere persönliche Erfahrungen mit aus Familie oder Beruf, sind bestens vernetzt und als Politikerinnen auch Vorbilder für die Jugend und andere Frauen. Auf diese Kompetenzen kann eine Volkspartei nicht verzichten. Frauen wollen und können mitreden und mitgestalten.“
Barbara Regitz berichtete von ihren Aufgabenfeldern und zeigte Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Stadtrats- und Abgeordnetentätigkeit auf: „Politik beginnt vor der Haustür und mein Credo lautet: Zuhören, sich austauschen und dann handeln. Und das analog und digital.“ Sie hatte viel zu erzählen. Immerhin war sie auf Anhieb viermal für jeweils sechs Jahre in den ehrenamtlichen Nürnberger Stadtrat gewählt worden, ehe sie sich gegen prominente Gegenkandidaten als direkt gewählte Stimmkreisabgeordnete Nürnberg Nord durchsetzte.
Bei der lebhaften Diskussion zeigte sich, dass es eine reine „Frauenpolitik“ für nur bestimmte politische Felder nicht gibt. Frauen betrifft Politik in allen Bereichen von A bis Z von Arbeitsmarkt über Bildung, Kultur, Wirtschaft, Fragen der Zukunft“, so Barbara Regitz.