Vortrag über Künstliche Intelligenz

Barbara Regitz, MdL mit Prof. Dr. Gitta Kutyniok, die den Gastvortrag zu KI beim Aktionskreis für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V unter der Leitung von Tobias Kurzmeier hielt
Der Aktionskreis für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V. bot eine eindrucksvolle Veranstaltung zum Thema „Künstliche Intelligenz – Wie zuverlässig ist sie wirklich?“. Den Vortrag hielt Prof. Dr. Gitta Kutyniok, Inhaberin des Bayerischen KI Lehrstuhls für mathematische Grundlagen von Künstlicher Intelligenz an der Ludwig-Maximilians-Universität München und LMU-Direktorin der Konrad Zuse School of Excellence in Reliable AI.
 
Als Einstieg zitierte Vorsitzender Tobias Kurzmeier den Physiker Stephen Hawking, der gesagt hat „Die KI ist wahrscheinlich das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann“ und fragte Frau Prof. Kutyniok, für welche Antwort sie sich entscheiden würde. Die Referentin antwortete klar mit „das Beste“.
 
Am Anfang Ihres Vortrags definierte Prof. Kutynik zunächst einmal die Küstliche Intelligenz als die Nachahmung menschlicher Intelligenz. Die Lehrstuhlinhaberin führte dann aus, in welchen Bereichen heute KI schon überall zum Einsatz kommt. Die wichtigsten Bereiche sind Verkehr, hier insbesondere das autonome Fahren, Medizin, v.a. die medizinische Bildverarbeitung (z.B. Computer Tomographie), Verwaltung und Telekommunikation. Prof. Kutyniok erläuterte, wie KI eigentlich funktioniert, nämlich durch das ständige Trainieren eines künstlich neuronalen Netzes. Es braucht Unmengen von Trainingsdaten, die dann zu Testdaten transferiert werden, damit die KI funktionieren kann. Darin liegt laut Prof. Kutyniok auch der derzeitige große Erfolg der KI begründet, dass das heutige Datenzeitalter riesige Mengen von Trainingsdaten liefert und eine enorm gestiegene Rechenleistung das Training von tiefen neuronalen Netzen ermöglicht.
 
Hier liegt aber auch zugleich das größte Problem Künstlicher Intelligenz: ihre (noch) fehlende Zuverlässigkeit. Die Qualität der Trainingsdaten ist Kutyniok zufolge die oberste signifikante Fehlerquelle. Sind die Trainingsdaten zu schlecht, zu einseitig oder einfach zu wenig, führt das zu Problemen mit der Robustheit der KI. Dann kommt es zu unvorhergesehenen falschen Entscheidungen und Prozessen oft nach dem „Trial-and-Error“-Prinzip, auch weil der KI ein tiefes theoretisches Verständnis fehlt. So erklären sich u.a. Unfälle mit Robotern und bei selbstfahrenden Autos, Datenschutzverletzungen sowie unfaire Entscheidungen.
 
Beim aktuell sich in aller Munde befindlichen ChatGPT kann es daher sein, dass Antworten falsche Informationen beinhalten, die Texte sich dennoch sehr glaubwürdig anhören. Geradezu revolutionär hört sich an, welche Möglichkeiten es z.B. beim Texte verfassen gibt mit erheblichen Auswirkungen auf den Schulbereich: Stichpunkte eingeben, ein Mausklick und der Text ist fertig. Selbstverständlich muss da kritisch nachgefragt werden, wo die eigentliche Schülerleistung liegt und wo eine Lehrkraft ins Spiel kommt? Barbara Regitz, MdL verspricht mehr dazu in Kürze, denn „diese Entwicklung können wir nicht aufhalten, sondern sie erfordert eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit Lerninhalten, Didaktik, Methodik und schließlich Leistungsmessung.“
 
Prof. Kutyniok wies darum auf die Wichtigkeit der Kontrolle der Künkstliche Intelligenz hin, die durch den AI Act der Europäischen Union und der KI-Strategie der Bundesregierung gegeben sei. Als Fazit gab sie aus: Die KI ist kein Allerheilmittel, aber eine großartige Chance für die Menschheit. Das vorderste Ziel ist für sie, dass die KI eine echte Zuverlässigkeit erreicht und als Vision für die Zukunft formulierte sie die Diskussion mit der KI über die Gründe einer Entscheidung wie mit einem Menschen.
 
Barbara Regitz zeigte sich tief beeindruckt vom Vortrag von Prof. Kutyniok: „Die Zusammenhänge über die Künstliche Intelligenz wurden durch den anschaulichen Vortrag deutlich. Für mich steht zweifelsfrei fest, dass KI in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil unser aller Leben wird. Aber wir müssen auch aufpassen, dass ethische Grundsätze und der Mensch immer die Oberhand behalten, denn eines hat die Frau Professorin heute sehr klargemacht: Emotionen und Empathie kennt die KI nicht und darum sollte das letzte Wort auch immer noch ein Mensch haben und nicht ein Roboter.“
 
Seit 1972 hat der Aktionskreis für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V. seine Heimat im Bayerischen Landtag. Barbara Regitz ist vor kurzem in dem von Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel gegründeten Verein Mitglied geworden.

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