Auf Dürers Spuren – Stadt(ver)führung mit Barbara Regitz, MdL

Stadt(ver)führung mit Barbara Regitz, MdL auf Dürers Spuren
Foto: Privat
Barbara Regitz, MdL vor dem Dürerdenkmal

Es gibt Dinge im Leben, die passen einfach zusammen. So ist das auch mit den Stadt(ver)führungen und der CSU-Landtagsabgeordneten Barbara Regitz. Das Veranstaltungsformat ist der ehemaligen Lehrerin wie auf den Leib geschnitten und daher war klar, sobald es Corona wieder zulässt, (ver)führt Barbara Regitz wieder interessierte Nürnberger Bürgerinnen und Bürger. Vorgestern war es dann so weit.

Warum Barbara Regitz beim diesjährigen Motto „Wegweiser“ ausgerechnet das Albrecht- Dürer-Denkmal zu dessen 550. Geburtstag für ihre Stadt(ver)führung gewählt hat, machte sie gleich zu Beginn deutlich: „Das Albrecht-Dürer-Denkmal ist ein Wegweiser nicht nur für und zum Künstler selbst, sondern für die Kunst und Kultur insgesamt sowie ein Schmankerl für die fränkisch-bayerische Kulturpolitik. Albrecht Dürer, der bekannteste Sohn Nürnbergs, war zweifelsohne eine Ausnahmeerscheinung, heute würde man sagen ein Allroundtalent. Er verkörperte als Künstler-Genie Talent mit Ehrgeiz, unermüdlichem Fleiß und dem nötigen Selbstbewusstsein. Größtes Talent legte er als Junge bereits an den Tag. So setzte er sich schließlich gegen seinen Vater durch, durfte die Goldschmiedelehre abbrechen und als Maler bei Michael Wohlgemut in die Lehre gehen. Eine Überschrift seines Lebens könnte lauten: Vom Handwerksjungen hin zum Künstlerstar“.

Mit großer Leidenschaft und erkennbaren Stolz auf ihre Heimatstadt erklärte Barbara Regitz die Besonderheit des Dürer-Denkmals: „Es ist das erste Denkmal überhaupt, das einem Künstler gewidmet ist und das in ganz Deutschland. Und dann steht es auch noch hier in meiner Heimatstadt, in unserem schönen Nürnberg. Vorher gab es ausschließlich Denkmäler für Kaiser, Könige und Feldherren. Es ist damit eine besondere Auszeichnung für Albrecht Dürer und ein tolles Signal für die Kunst, Kultur und Kulturpolitik in Bayern, denn jeder weiß: Wem ein Denkmal gesetzt wird, der hat etwas Großartiges oder Bedeutendes geleistet.“

Die Abgeordnete aus Nürnberg-Nord begründete dies an ausgewählten Beispielen und verwies auf Dürers vielfältiges künstlerisches Schaffen: „Er zeichnete, malte von Aquarell bis Öl, war vortrefflich in Holzschnitt und Kupferstich, gesellschaftlich anerkannt als Gesandter im Nürnberger Rat und verstand es, sich schon frühzeitig zu vermarkten. AD, sein Monogramm ließ er sich z.B. schützen. Von seinen Reisen brachte er wichtige Impulse mit für die Renaissance in Deutschland. Nicht vergessen werden darf dabei seine Frau Agnes. Sie leitete quasi den Vertrieb, fuhr selbst auf Messen und verkaufte die Drucke ihres Mannes.“ Schmunzelnd stellte Regitz, die auch Bezirksvorsitzende der Frauen Union Nürnberg-Fürth- Schwabach ist, die Frage: „Was wäre Albrecht Dürer ohne seine Frau gewesen?“ Die CSU- Politikerin spannte den Bogen der Vorbildfunktion des Künstlers für Kunst und Kultur bis in unsere heutige Zeit. Der Mittelfränkin bereitete es sichtlich Freude, vor den Teilnehmern der Führung ein Gedicht von Lothar Kleinlein über Dürers „Feldhasen“ in Nürnberger Mundart zu rezitieren.

Mitgebracht hatte sie auch einen Plastikhasen von Otmar Hörl, der zum 500. Jubiläum von „Das große Rasenstück“ von 1503 den Feldhasen in verschiedenen Grüntönen als Plastikobjekt erstellt und am Hauptmarkt als das „Das große Hasenstück“ 2003 aufgestellt hat. „Gerne erinnern wir uns daran zurück. Es war eine spektakuläre Kunstaktion am Nürnberger Hauptmarkt, gewissermaßen ein Comeback des großen Künstlers und eine wunderbare Hommage an Albrecht Dürer“, so Regitz.

Um ein Denkmal errichten zu können, braucht es immer auch eine Finanzierung und echten Willen. Beides brachte der kunstsinnige und baufreudige bayerische König Ludwig I. mit. Das Modell hat Christian Daniel Rauch erstellt, der auch in Berlin Unter den Linden das Reiterstandbild Friedrichs des Großen entwarf.

Warum es zwölf Jahre gedauert hat, bis das Dürer-Denkmal endgültig enthüllt werden konnte, würzte Barbara Regitz mit mehreren Anekdoten von der Gründung einer Kommission, der Standortsuche bis hin zu kulturpolitischen Qualitätsdiskussionen. Jakob Daniel Burgschmiet bekam schließlich den Zuschlag für den Guss. Noch heute existiert die Gießerei in der nach ihm benannten Burgschmietstraße, jetzt unter der Handwerksmeisterin Sabine Jahn.

Zum Abschluss der Tour erhielten alle Teilnehmer je eine Postkarte mit dem Geschichtstaler als Erinnerung an die Stadt(ver)führerin Barbara Regitz.

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