Auf den Spuren des Albrecht-Dürer-Denkmals: Besuch bei der Kunstgießerei Lenz

Barbara Regitz, MdL geht immer wieder in ihrem Stimmkreis Nürnberg-Nord auf die Suche nach verborgenen Schätzen. Die CSU-Politikerin schaute auch hinter die Kulissen des Bronzegusses von Albrecht Dürer in der Altstadt und besuchte die Kunstgießerei Lenz in St. Johannis.  

Barbara Regitz, MdL beim Besuch der Kunstgießerei Lenz

Mitten im Stadtteil St. Johannis in der Burgschmietstraße befindet sich seit 1829 die Kunstgießerei Lenz, die viele der bekanntesten Gusswerke Nürnbergs hergestellt hat, darunter so prominente Stücke wie das Albrecht Dürer-Denkmal oder auch das Melanchthon-Denkmal. Von Jakob Daniel Burgschmiet gegründet, wird die Gießerei heute von Sabine Jahn geführt, die den Betrieb von ihrem Vater übernommen hat. Von den früher einmal rund 2.000 Gießereien in Nürnberg ist die Kunstgießerei Lenz heute die letzte noch existierende.

Die Führung für Barbara Regitz durch die ehrwürdigen Betriebshallen nahmen Sabine Jahn und ihr Kollege Wilhelm Lechler vor. Die Produktpalette der Gießerei ist mannigfaltig: Epitaphien (Grabinschriften) werden nach Kundenwunsch individuell angefertigt genauso wie Firmen- und Gedenktafeln, Urnenbeschriftungen, Wappen und Kränze sowie Bronze-Reparaturen und -Restaurierungen. Sabine Jahn weiß, dass es nur ganz wenige Frauen gibt, die dem Bronzegießer-Handwerk nachgehen und freut sich umso mehr, dass sie das fast 200-jährige Firmenerbe erfolgreich in die Zukunft führen konnte. „Ganz wichtig ist: Bei uns ist alles 100% Handarbeit. Das Einzige, was bei uns aus dem Computer kommt, sind die Kostenvoranschläge und Rechnungen. Was unser Handwerk merklich kennzeichnet, sind die zahlreichen verschiedenen, äußerst aufwändigen Arbeitsschritte. Der Weg vom Modell bis hin zum fertigen Bronzeguss geht über etliche Etappen, bis dann bei über 1.000 Grad gegossen wird. Wenn wir dabei die Hitze spüren, sagen wir: Nur die Hölle ist heißer.“

Das Albrecht-Dürer-Denkmal, eines der ersten bayerisch-fränkischen Joint Venture

Barbara Regitz zeigte sich beeindruckt von dieser „einzigartigen Kunst-Oase im Herzen Nürnbergs“: „Wenn ich mir vorstelle, dass in der Gießhalle, in der wir im Moment stehen, 1829 erbaut und im Auftrag von König Ludwig I. unser Albrecht Dürer-Denkmal gefertigt wurde, dann kriege ich Gänsehaut. Für mich ist das eines der bedeutendsten historischen Juwelen in meinem Stimmkreis und ich wünsche der Kunstgießerei Lenz noch eine ganz lange Zukunft.“ Im Gespräch mit Barbara Regitz unterstrich Jahn, wie sehr sie das historische Ambiente, in dem sie lernt und arbeitet, schätzt. Sie zeigte dabei auf den „großen Schmelzraum mit dem Ofen oder den immer noch vorhandenen alten Holzkran, der an längst vergangene Zeiten erinnert.

Kunstgießerei Lenz feiert 2029 das 200. Jubiläum

Sabine Jahn hofft auf eine Verlängerung des auslaufenden Mietvertrags. „Wir wollen unsererseits alles unternehmen, dass dieser, für die Geschichte Nürnbergs so bedeutende Jahrhundertbetrieb an seiner Gründungsstätte erhalten bleibt. Wir sind ein Markenzeichen Nürnbergs, das weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt ist und wahrgenommen wird, wenn man nur bedenkt, dass hier z.B. auch für die Stadt Prag das Kaiser Karl IV.-Denkmal und für den Berliner Zoo Eisbär Knut gegossen wurden.“ Barbara Regitz drückt fest die Daumen, dass die Kunstgießerei Lenz 2029 ihr 200-jähriges Bestehen an Ort und Stelle feiern kann. Darüber hinaus ist die CSU-Landtagsabgeordnete fest davon überzeugt, dass sie zu den Industriedenkmalen Nürnbergs zählen sollte.

Eine Antwort

  1. Sehr geehrte Frau Regitz,

    die Lage ist unverändert schlecht. Ich dachte, Sie können beim Nürnberger Markus Söder etwas erreichen, leider ist nichts passiert.

    Liebe Grüße

    Sabine Jahn
    Kunstgiesserei Lenz

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