Staatsministerin Michaela Kaniber zu Besuch im Knoblauchsland

v.l.n.r. Kreisobmann Peter Höfler, Barbara Regitz, MdL und Staatsministerin Michaela Kaniber
v.l.n.r. Kreisobmann Peter Höfler, Barbara Regitz, MdL und Staatsministerin Michaela Kaniber

Dem Besuch der Ministerin Michaela Kaniber, MdL auf Initiative der örtlichen Stimmkreisabgeordneten Barbara Regitz, MdL ging eine Videokonferenz mit Erzeugern, Vertretern der Verwaltung und Politik zur aktuellen Ausführungsverordnung Düngeverordnung (AVDüV) voraus und dem Wunsch mit der Ministerin in Austausch zu treten.

Der Nürnberger Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands Peter Höfler, der Kreisgeschäftsführer Jochen Loy und der Geschäftsführer des Gemüseerzeugerrings Knoblauchsland Anton Offenberger beschrieben, vor wie große Herausforderungen das Knoblauchsland durch die Regelungen der neuen Düngeverordnung als „Rotes Gebiet“ gestellt wird. Sie schilderten ihre Sorge, dass durch die vom Bund vorgegebene Reduzierung der Stickstoffdüngung um 20 Prozent unter dem ermittelten Bedarf  in „roten Gebieten“ insbesondere die für die Vermarktung geforderten Qualitäten nicht mehr sicher erreicht werden und damit den Betrieben erhebliche Einkommenseinbußen entstehen könnten.

„Das Knoblauchsland ist ein innovaties, zukunftsgerichtetes Anbaugebiet.“

Der Aufenthalt der Ministerin fand Corona-bedingt im sehr kleinen Kreis statt. Die Landwirtschaftsministerin unterstrich die große Bedeutung des Knoblauchlands als eines der wichtigsten Gemüseanbaugebiete im Freistaat. „Das Knoblauchsland hat nicht nur eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurück reicht, sondern erweist sich als innovatives, zukunftsgerichtetes Anbaugebiet. Die rund 130 Gemüsebaubetriebe mit einer Anbaufläche von 1.200 ha sind hierfür ein ausdrücklicher Beleg. Deshalb bin ich stolz, dass wir mit unser Gemüsebau-Meisterschule vor Ort in Fürth den Betriebsleiternachwuchs maßgeblich unterstützen und damit zum Erfolg und Fortbestand der Betriebe beitragen“, sagte Kaniber.

Die Gemüsebauern verdeutlichten Michaela Kaniber gegenüber, dass im Knoblauchsland ganz besondere Voraussetzungen herrschen, weil es wenig Regen und sandigen Boden gibt. Daraus ergibt sich eine besonders hohe Nitrataustragsgefährdung im Freilandgemüseanbau. Es herrschte Einigkeit darin, dass in den vergangenen Jahren der Freistaat Bayern und die Gemüseanbauer bereits wichtige Schritte unternommen haben, um die Nitrataustragsgefährdung zu reduzieren, aber dennoch zusätzlich weitere Schritte notwendig sind.

Die Gesprächsrunde erörterte zudem, wie innovative Lösungsansätze für eine weitere Reduzierung der Stickstoffdüngung ausschauen könnten. Dabei wurden insbesondere Chancen durch neue technische Lösungen und die Digitalisierung thematisiert, z.B. die Möglichkeit, die Stickstoffverfügbarkeit in den Böden in Echtzeit zu messen und darauf eine extrem präzise Düngung ebenfalls in Echtzeit auszurichten. Das ist im Augenblick allerdings noch Zukunftsmusik, noch sind die Gärtner im Freiland auf die Analyse von Bodenproben im Labor und eine „Vorratsdüngung“ angewiesen. Die Staatsministerin zeigte großes Interesse am Konzept der Echtzeitmessung. Ferner sprachen die Teilnehmer über die Zukunft der Förderprogramme.

Steigender Flächenbedarf ist zunehmend eine Bedrohung für Gemüsebauern

Die Gemüsebauern verwiesen zudem auf die Problematik des stetig steigenden Flächenbedarfs im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen. Für das Knoblauchsland sei das mittlerweile eine echte Bedrohung.

Barbara Regitz zog als Fazit: „Für alle Beteiligten hat sich der Besuch vor Ort sehr gelohnt. Das kann keine Online-Konferenz ersetzen. Michaela Kaniber und ich werden nach bestmöglichen Lösungen für die Region und ihre Erzeuger suchen – einen gangbaren Weg zwischen Ökologie und Ökonomie. Wir dürfen uns mit den Status quo nicht zufriedengeben. Dabei sollten wir bedenken, dass der Selbstversorgungsgrad Gemüse in Deutschland bei nur 35% liegt und die vegetarischen bzw. veganen Bedarfe kontinuierlich steigen. Mein Lob und Dank gilt allen Gemüsebauern bei uns. Das Knoblauchsland ist eine wahre Gemüseschatzkammer, ja einzigartig, und das nicht nur für die Augen, sondern v.a. auch für den Gaumen. Mit kurzen Wegen leisten wir alle somit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Exzellente Organisation von Peter Höfler und Gemüsekörbe als Geschenke

Mein Dank gilt Michaela Kaniber für ihr Kommen. In schwieriger Zeit war das heute ein positives Signal, dass sich die zuständige Ministerin bei uns vor Ort selbst ein Bild von der Lage der Gemüsebauern gemacht hat. Peter Höfler danke ich für seine exzellente Organisation des Programms und die prächtigen Gemüsekörbe als Geschenke für die Ministerin und mich. Merci für diesen tollen „Frischekick“!“

Foto: privat

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