Aus dem Landtag: CSU-Dringlichkeitsantrag „Verfeinerter Coronafahrplan für Schulen“

Der Anstieg der Corona-Fallzahlen in Bayern ist besorgniserregend. Es ist das Gebot der Stunde, der Situation realistisch ins Auge zu schauen und vorausschauend zu planen. Wenn der Präsenzunterricht in der Schule aus medizinischen Gründen eingeschränkt werden muss, dann gilt es sorgfältig abzuwägen, wie trotzdem das Recht auf Bildung gewährleistet werden kann.

Der Rahmenhygieneplan Schulen bietet mit dem Kita- und Schulleitfaden Orientierung, ist verständlich verfasst und hilft beim Argumentieren und Beraten. Danke allen, die sich hier engagiert, auch ehrenamtlich mit ihrem medizinischen Know-how eingebracht haben. Wenn Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler offen und umfassend informiert werden, dann wächst auch die Akzeptanz für die Maßnahmen.

Mit dem Antrag ist für die CSU wichtig, die pädagogischen Fragestellungen mit den familienpolitischen Belangen und letztlich auch den wirtschaftspolitischen im Blick zu haben. Deshalb legen wir das Augenmerk auf die Schüler der Abschlussklassen und die Kleinsten, die Schulanfänger. Lernen gelingt am besten, wenn es aktiv, gemeinsam mit anderen, individuell, selbstreguliert und aufbauend erfolgt.

Corona hat jedem gezeigt, dass ein PC allein noch kein erfolgreiches Lernen ausmacht. Lernen muss auch begleitet werden. Je kleiner und jünger die Schüler sind, desto mehr brauchen sie Anleitung und Unterstützung. Selbstständiges Lernen, selbst Organisation muss ja erst erworben werden. Gerade die ABC-Schützen sind neugierig, freuen sich auf Schule und sind stolz darauf, endlich auch dazuzugehören. Es gilt, ihnen den Schul-Start zu erleichtern, diese Grund-Motivation zu erhalten.

Auch die Schüler der Abschlussklassen wollen wir, so lange es geht, in der Schule unterrichten. Es ist eine entscheidende Phase für die Chancen und Möglichkeiten des weiteren Schul- und Berufsleben.

Natürlich haben wir auch die anderen Schüler im Blick:

Pubertierende oder Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern, die nicht in dem Maße unterstützen können wie Eltern, die Wert auf Bildung legen und selbst gut organisiert sind.

Jeder hat erfahren, vor welchen Herausforderungen Familien gestellt waren, als es plötzlich zu den Schulschließungen kam. Sollte es wieder zu weitreichenden Schul- und Kitaschließungen kommen oder Kinder in Quarantäne sein, sind die Kinder nicht krank, aber sie müssen zuhause, meistens von den Eltern betreut werden. Deshalb ist es auch aus familienpolitischer Sicht notwendig, so lange wie möglich am Präsenzunterricht festzuhalten und eine Notbetreuung unter strikter Wahrung der Hygieneregeln aufrecht zu erhalten.

Dies hilft letztlich auch dabei, unsere Gesellschaft am Laufen zu halten und unsere Wirtschaft. Wenn Beschäftigte wegen Kinderbetreuung zuhause bleiben müssen, fehlen sie am Arbeitsplatz.

Täuschen wir uns nicht. Nur eine florierende Wirtschaft ist der Motor für gesellschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit, ermöglicht, in Kultur, Bildung und Infrastruktur zu investieren.

Während des Lockdowns haben wir viele Erfahrungen gesammelt. Packen wir mit Zuversicht die aktuellen Herausforderungen an.

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