Alle Abgeordneten des Bayerischen Landtags werden immer wieder von Plenum TV für kurze Interviews zu aktuellen Themen angefragt. Diese Woche interviewte Plenum TV Barbara Regitz und stellte ihr drei Fragen. Ihre Antworten hier in einer kurzen Zusammenfassung.
Plenum TV: Zur Regierungserklärung „Hightechland Bayern – Mission Zukunft „dahoam“ von Staatsminister Markus Blume, MdL. Welche Chancen verbinden Sie mit der Hightech-Agenda Bayern?
Barbara Regitz: Die Bayerische Staatsregierung greift mit ihrer Hightech-Agenda alle relevanten Themen in Forschung und Wissenschaft auf. Die drei Kernpunkte dabei lauten für mich:
- Die Rahmenbedingungen stimmen: Deshalb ist Bayern Spitzenreiter in Deutschland in Forschung, Professuren und Studentenzahlen. Dafür geben wir rund 3,8 Milliarden Euro aus.
- Wissenschaft und Wirtschaft gehen Hand in Hand. Deshalb investieren viele innovative Firmen in Bayern und zahlreiche Start up-Unternehmen sorgen für neue Arbeitsplätze. Gute Bildung ist ein Standortfaktor und so entwickelt Bayern auch zusammen mit Firmen aus der Hightech-Branche neue Forschungsprojekte.
- Wir bringen das gesamte Land in allen Regierungsbezirken im Bereich Hightech nach vorne, das bedeutet heimatnahe Studienplätze an mehreren Forschungsstandorten. Nürnberg bekommt mit der Technischen Universität nach 30 Jahren eine neue Universität mit einem „Reallabor“ für den Fachbereich Digitalisierung. Investitionen in Wissenschaft und Bildung sind Investitionen in unsere Zukunft. So sichern wir unseren Wohlstand!
Plenum TV: Im Bereich der Künstlichen Intelligenz erfreut sich die Software ChatGPT derzeit großer Beliebtheit. Welche Vorteile, aber auch welche Risiken sehen Sie damit verbunden?
Barbara Regitz: Fragen und eine Aufgabenstellung bei ChatGPT eingeben und darauf Antworten und Texte von der KI zu erhalten, dagegen spricht generell nichts. Aber es ist eben schon schwierig, die Antworten von der KI von menschlichen zu unterscheiden. Das ist ein Problem, um das sich die Politik kümmern muss und zwar v.a. in der Schule. Das Thema KI ist längst in unserer Gesellschaft angekommen. Nun müssen wir uns alle fundiert mit den Chancen und Risiken auseinandersetzen. Um solide Erkenntnisse zu gewinnen, hat das Kultusministerium einen KI-Pilotversuch an 15 bayerischen Modellschulen gestartet, der evaluiert wird in Bezug auf Inhalte, Hardware, Ausstattung für Schüler und Lehrer, Vernetzung der Schulen untereinander etc. Auch der Datenschutz spielt dabei eine große Rolle. Für mich steht fest: Wir müssen die Medienkompetenz in Schulen mehr fördern sowie Lehrer in Didaktik und Methodik auf digitales Lernen intensiver weiterbilden. Es ist ein komplexes Thema, aber wir sind auf einem guten Weg.
Plenum TV: Der Flächenverbrauch in Bayern ist laut Landesamt für Umwelt (LfU) im Vergleich mit allen anderen Bundesländern am höchsten – rund elf Hektar pro Tag. Sehen Sie eine Notwendigkeit, den Flächenverbrauch in Bayern zu halbieren?
Barbara Regitz: Wir haben die angestrebte Reduzierung der landesweiten Flächen-Neuinanspruchnahme auf 5 ha/Tag bis 2030 im Bayerischen Landesplanungsgesetz bewusst als Richtgröße verankert. Der sorgsame und sparsame Umgang mit Flächen hat für uns große Bedeutung. Das große Anliegen und Ziel der CSU ist: Sorgsam und sparsam mit Flächen umgehen sowie Flächen reduzieren. Wir müssen aber auch gleichermaßen bedenken: Flächen werden benötigt für Wohnungen – Bayern wächst – Gewerbe, Energiewende, Verkehrswege etc. Dafür sind kreative Lösungen gefragt und wir schlagen ein Bündel an Maßnahmen vor, z.B. durch Flächensparmanager die Kommunen beraten.