Das Treffen des „Interkulturellen Ladies Lunch“ (IKLL) Ende November 2023 zeigte einmal mehr das Interesse der Nürnbergerinnen an aktuellen Themen, die alle bewegen. Barbara Regitz begrüßte die anwesenden Damen und besonders die Wirtschaftspsychologin und Mediatorin Maria (Mascha) Filina. Die gebürtige Moskauerin ist regelmäßig als Referentin für Bildungsangebote auch an der Europäischen Janusz Korczak Akademie tätig.
„Gemeinsamkeiten suchen und sich unter Frauen austauschen, das ist der Grundgedanke unserer Treffen beim Interkulturellen Ladies Lunch. Angesichts der aktuellen Weltlage erreichen uns leider zurzeit nur Nachrichten über Kriege und Konflikte. Wie können wir in diesem Kontext gut miteinander auskommen, auch wenn wir unterschiedliche Voraussetzungen haben? Dazu wird uns Mascha heute Impulse und Ideen geben“, so Regitz. Und damit übergab die ehemalige Abgeordnete des Bayerischen Landtags das Wort an den Ehrengast. Filina beeindruckte die Runde mit ihrem Lebenslauf und imponierte mit ihrem Willen 1992, kurz nach der Wende, als junge Frau Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Nach dem Fall der Mauer konnte die junge Russin dank eines Stipendiums in Deutschland studieren.
Kultur der Integration und Inklusion
„Wie kann man eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung etablieren?“, fragte Filina zu Beginn ihres Vortrags. Sie bezog sich dabei auf den polnischen Arzt, Kinderbuchautor und Pädagogen Janusz Korczak, der sagte: „Das Kind ist bereits eine Persönlichkeit, denn Kinder werden nicht erst zu Menschen – sie sind es bereits. Für ihn war auch der Gedanke der Inklusion sehr wichtig. Deshalb spricht man von einer Pädagogik der Achtung“. Und gerade das hochaktuelle Thema Inklusion interessierte die IKLL-Damen besonders: Mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen bereicherten sie den Austausch. Auf die Frage, wie man am besten mit Flüchtlingen umgehe, antwortete Filina: „Es ist wichtig, den Menschen das Gefühl zu geben, Teil einer Gemeinschaft zu sein und eine gemeinsame Aufgabe zu haben, und immer wieder die Gemeinsamkeiten zu suchen“. Darüber hinaus wurde diskutiert, wie eine erfolgreiche Integration aussehen kann. Insbesondere die zentrale Rolle der Sprache wurde von allen betont: „Sprache ist der Schlüssel zum gesellschaftlichen und beruflichen Erfolg“, so Barbara Regitz. Auch weitere aktuelle Themen, die unsere Gesellschaft beschäftigen, wie Fake News und Verschwörungsmythen kamen zur Sprache.
„Es war wieder ein bereicherndes Treffen, bei dem die „Nürnbergerinnen“, ob hier geboren oder zugezogen, ihre Akzente setzten. Ganz nach dem Motto der IKLL-Treffen, die hör- und sichtbare Vielfalt der Frauen in Nürnberg zu zeigen und sich auszutauschen“, sagte Regitz abschließend.
Das nächste IKLL-Treffen findet am 22. Januar 2024, wie gewohnt im Literaturhaus in Nürnberg um 13 Uhr, statt.