Der neu berufene Ethikrat berät die Bayerische Staatsregierung

links: Barbara Regitz, MdL und Prof. Dr.-Ing. Marion Merklein
rechts: Barbara Regitz, MdL und Prof. Dr. Doris Rosenkranz

Ein neu gegründeter Bayerischer Ethikrat unter dem Vorsitz der früheren Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler soll Ministerpräsident Dr. Markus Söder, MdL und die gesamte Bayerische Staatsregierung in den entscheidenden Zukunftsfragen unserer Gesellschaft beraten.

Dazu Barbara Regitz, MdL: „Den neuen Bayerischen Ethikrat finde ich ein notwendiges Gremium. Bei den rasanten technischen Entwicklungen muss immer auch der Mensch in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Einsetzung des Bayerischen Ethikrats hat in Zeiten dieser Corona-Pandemie mehr denn je eine Berechtigung, denn bei allen Prioritäten, die in dieser beispiellosen Krise zuvorderst im Gesundheitsbereich und in der Wirtschaft angesiedelt sind, dürfen wir die ethischen Aspekte keinesfalls aus den Augen verlieren. Insofern handelt die Bayerische Staatsregierung mit der Gründung des Ethikrats nur konsequent und zukunftsgerichtet.

Persönlich freut es mich als Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Nürnberg-Fürth-Schwabach außerordentlich, dass das 18-köpfige Gremium paritätisch besetzt ist und ihm gleich drei Mittelfränkinnen angehören: Prof. Johanna Haberer (Abteilung Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr.-Ing. Marion Merklein (Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Prof. Dr. Doris Rosenkranz (Fakultät für Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg). Die beiden letzteren Damen sind sogar Ziegelsteinerinnen wie ich.“

Zu den Beratungsaufgaben des Bayerischen Ethikrats zählen die Folgen der Corona-Krise ebenso wie das immer schneller werdende Tempo der Veränderungen in unserer Gesellschaft. Durch die Digitalisierung erfahren viele Bereiche unseres Lebens einen weitreichenden Wandel. Der globale Wettbewerb um Ideen und modernste Technik wird immer schneller. Gleichzeitig werden die drängenden Fragen permanent lauter, wie klimagerecht und zukunftsverträglich unser Lebensstil und die Art und Weise unserer Wirtschaft sind.

Aus diesen Entwicklungen folgen neue ethische Grundsatzfragen. Der Ethikrat soll daher insbesondere Fragestellungen aus den folgenden Themenbereichen beleuchten:

  • Sozial- und Gesellschaftswissenschaften, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
  • Ökonomie, Wirtschaftsethik, Ökologie und Nachhaltigkeit,
  • Lebenswissenschaften und Bioethik

Der ehrenamtlich tätige Ethikrat ist mit jeweils neun Frauen und neun Männern besetzt, arbeitet unabhängig und kann auch aus eigener Initiative heraus aktiv werden. Die Mitglieder repräsentieren das Spektrum ethisch relevanter Bereiche aus Theologie, Naturwissenschaft, Philosophie, Soziologie und Ökonomie. Es handelt sich dabei um hochkarätige Experten, die dem Freistaat Bayern eng verbunden sind.

Der Bayerische Ethikrat setzt sich aus den folgenden Personen zusammen:

  • Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner (Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance der TU München)
  • Prof. Dr. Elisabeth André (Lehrstuhl für Multimodale Mensch-Technik-Interaktion der Universität Augsburg)
  • Prof. Dr. Reiner Anselm (Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik an der LMU München)
  • Susanne Breit-Keßler (Vorsitzende, ehemalige Regionalbischöfin)
  • Prof. Johanna Haberer (Abteilung Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
  • Prof. Dr. Elke Jahn (Lehrstuhl für Arbeitsökonomik an der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth)
  • Prof. Dr. mult. Nikolaus Knoepffler (Lehrstuhl für Angewandte Ethik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena)
  • Rabbiner Steven E. Langnas (Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik im Religionsunterricht der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München)
  • Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger (Bischofsvikar für Bioethik und Sozialpolitik, Dompropst am Bistum Augsburg)
  • Prof. Dr. Weyma Lübbe (Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Universität Regensburg)
  • Prof. Dr. Christoph Lütge (Peter Löscher-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsethik der TU München)
  • Prof. Dr.-Ing. Marion Merklein (Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
  • Prof. Dr.-Ing Gerhard Müller (Vizepräsident TU München, Lehrstuhl für Baumechanik)
  • Prof. Dr. Armin Nassehi (Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie der LMU München)
  • Prof. Dr. Doris Rosenkranz (Fakultät für Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg)
  • Prof. Dr. Traugott Roser (Lehrstuhl für Praktische Theologie der Universität Münster)
  • Prof. Dr. Ulrich Walter (Lehrstuhl für Raumfahrttechnik der TU München)
  • Dr. Nathalie Weidenfeld (Autorin und Lektorin)

Fotos: privat

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