Eine überaus gelungene Premiere konnte Barbara Regitz, MdL diese Woche mit der ersten Ausgabe ihres Online-Talkformats „REGITZ talkt“ feiern. Über 40 Teilnehmer, schalteten sich am Dienstagabend zu, als Barbara Regitz mit Ihrem Gast Thomas Kreuzer, MdL und Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion, das brandaktuelle Thema „Digitalisierung: Sind wir richtig unterwegs?“ diskutierte.
Zu Beginn betonte Barbara Regitz, wie wichtig es ihr ist, auch in Corona-Zeiten mit den Menschen im Gespräch zu bleiben. Natürlich hätte sie die Premiere von „REGITZ talkt“ lieber als Präsenz-Veranstaltung durchgeführt, aber solange die Pandemie grassiert, ginge es eben nur virtuell, so die Landtagsabgeordnete aus Nürnberg-Nord. Warum sie als erstes Thema die Digitalisierung gewählt hat, begründete Barbara Regitz mit einem Zitat von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, MdB: „Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung und das bedeutet, alles was digitalisierbar ist, wird auch digitalisiert werden.“ Regitz zufolge ist Digitalisierung das Top-Thema unserer Zeit und gerade die Corona-Krise habe allen vor Augen geführt, dass heute in fast keinem Lebensbereich mehr auf sie verzichtet werden kann.
Die Fragen, die Thomas Kreuzer während des Talks ausführlich und kompetent beantwortete, kamen sowohl von Barbara Regitz als auch Teilnehmern der Veranstaltung, die sie im Vorfeld eingesandt hatten. Kreuzer beschrieb die Digitalisierung als ein „weites Feld“, das sich vom Ausbau von Mobilfunkmasten über virtuelles Lernen in der Schule und eGovernment bis hin zur Künstlichen Intelligenz sowie der Hightech Offensive des Freistaats Bayern erstreckt. Als wichtigste Grundvoraussetzung neben vorhandener Technik und Geld sprach der CSU-Fraktionschef die Offenheit der Menschen an: „Hier müssen wir zulegen. Zu viele haben noch Scheu oder teils gar Angst vor Digitalisierung, KI etc. Gerade wir in der Politik müssen die Chancen viel mehr hervorheben und sie v.a. auch den Menschen erklären anhand praktischer Beispiele. Dabei spielt die IT-Sicherheit eine zentrale Rolle und die hat bei uns in Deutschland schon einen recht hohen Standard.“
Einen Schwerpunkt des einstündigen Talks bildete das Thema digitales Lernen, das von Barbara Regitz, die Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultus ist, auch bewusst forciert wurde. Thomas Kreuzer gestand zu, dass für ihn Distanzunterricht auch nicht optimal sei und er sehr hoffe, dass man bald wieder mehr Präsenzunterricht ermöglichen könne. Er unterstrich, dass es ebenso essenziell sei, nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer bei der Digitalisierung mitzunehmen und daher habe die Bayerische Staatsregierung zusammen mit dem Bund in Bayern 93 Mio. Euro als Gesamtsumme für Lehrerdienstgeräte zur Verfügung gestellt. Im Chat erinnerten einige Teilnehmer daran, dass gerade für einkommensschwache Familien mit Kindern die Gefahr besteht, dass sie beim digitalen Lernen abgehängt werden. Kreuzer versicherte, dass die CSU als Regierungspartei alles unternehme, dass kein Schüler zurückbleibt und appellierte gleichermaßen an die Eltern, dass wenn das technische Equipment vorhanden ist, die Angebote des Freistaats dann auch wahrzunehmen.
Beim Thema eGovernment zeigte sich der ehemalige Staatsminister selbstkritisch: „Es ist gut, dass wir immer mehr online erledigen können, aber das funktioniert leider noch nicht flächendeckend. In manchen Dingen sind wir einfach zu langsam, zu träge, zu bürokratisch. Hier brauchen wir mehr Mut! Deutschland hat für mich ein zu großes Sicherheitsbedenken. Datenschutz ist zweifelsohne wichtig, aber manchmal überbordend. Das müssen wir ändern.“
Barbara Regitz, die seniorenpolitische Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion ist, wollte von Thomas Kreuzer wissen, wie es denn gelingen könnte, noch mehr Seniorinnen und Senioren für die Digitalisierung zu begeistern? Dazu Thomas Kreuzer: „So lange Präsenzveranstaltungen wie z.B. an den Volkshochschulen nicht möglich sind, müssen wir da primär auf Eigeninitiative setzen, aber ich habe das Gefühl, dass viele ältere Menschen die vergangenen Monate genutzt haben, um online zu gehen und z.B. den Kontakt zu ihren Kindern und Enkeln aufrecht zu erhalten. Ich setze da auch auf den Zusammenhalt der Generationen, dass Jüngere den Älteren zeigen, wie es geht und dass man keine Angst vor einem Smartphone oder Notebook haben muss. Erleichternd kommt dazu, dass die Anwendung ja immer einfacher wird. Mit einem Tablet kann ich heute auch als Senior binnen weniger Minuten starten.“
Als Schlussfrage hatte sich Barbara Regitz für den Fraktionsvorsitzenden eine private Frage überlegt und wollte wissen, mit welchem Ausmaß an Digitalisierung er bei sich in 20 Jahren, wenn er über 80 Jahre ist, rechnet? Thomas Kreuzer sah seine Zukunft im Jahr 2041 so: „Ich hoffe inständig, dass meine Nutzungsdauer am Smartphone dann weniger sein wird. Heute sind das sechs Stunden und teils mehr am Tag. Ob für mich im Alter dann ein Roboter kocht oder nicht, weiß ich nicht. Was ist aber weiß, dass ich auf jeden Fall wieder mehr raus in die Natur, auf die Jagd gehen und Golf spielen will. Eines wird immer bleiben: Digitales kann den Menschen unterstützen, aber niemals menschliche Zuneigung ersetzen.“
Barbara Regitz bedankte sich sehr herzlich bei ihrem Premierengast und überreichte ihm als Dankeschön einen Tag später im Landtag XXL-Kochhandschuhe als Schutz beim Anfassen von „heißen Themen“, die bei einem Fraktionsvorsitzenden nie rar sind. Ebenso dankte Regitz allen Teilnehmern für ihre Fragen, Beiträge im Chat und ihre Zeit, die sie sich für das neue Format genommen haben. Eine zweite Ausgabe von „REGITZ talkt“ ist für Juni geplant.
Fotos: privat