Das „Memorium Nürnberger Prozesse“ ist wieder geöffnet – für Barbara Regitz, MdL „mehr als ein Museum“

Ab Freitag, dem 28. Mai 2021, sind die städtischen Museum wieder geöffnet – und damit auch das Memorium Nürnberger Prozesse mit dem historischen Saal 600. (Zutritt nach vorheriger Anmeldung unter https://tickets.nuernberg.de).

Besonders vom historischen Saal 600 ist Barbara Regitz, MdL beeindruckt und überzeugt von der Botschaft, die davon ausgeht: „Ich freue mich sehr, dass das Memorium Nürnberger Prozesse wieder geöffnet werden kann. Das Memorium ist für mich mehr als ein Museum. Zusammen mit dem Dokuzentrum ist das Memorium mit dem historischen Saal 600 ein ganz wichtiger Teil unserer Erinnerungskultur. Denn damit gehen von unserer Stadt auch wichtige Impulse aus, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht ungesühnt bleiben. Der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen mit ihrer Ahndung vor dem Internationalen Militärgerichtshof müssen wir uns immer wieder neu stellen. Gerne werde ich mich deshalb auch künftig für das Memorium einsetzen. Dem neuen Leiter Dr. Imanuel Baumann gratuliere ich zu seiner Berufung und wünsche ihm gutes Gelingen bei all seinen Aufgaben.“

Im Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes fand vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 der „Hauptkriegsverbrecherprozess“ gegen ranghohe Vertreter des nationalsozialistischen Regimes statt. Dort, wo vor 75 Jahren das internationale Militärgericht verhandelte und urteilte, informiert heute das „Memorium Nürnberger Prozesse“ über das Gerichtsverfahren und die sogenannten Nürnberger Nachfolgeprozesse (1949 bis 1949). Besucherinnen und Besucher können die Dauerausstellung und den historischen Schwurgerichtssaal 600 besichtigen. Seit Oktober 2020 ist im Justizgebäude auch die „Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien“ beheimatet, die sich der Förderung des Völkerstrafrechts und der Menschenrechte widmet.

Neben der Dauerausstellung und dem Saal 600 ist jetzt erstmals der „Cube 600“ für die Öffentlichkeit zugänglich. In dem neuen, temporären Ausstellungsort des Memoriums Nürnberger Prozesse ist die Ausstellung „Krieg und Frieden – Fotografien von Ewgenij Chaldej“ zu sehen. Die Fotografien von Ewgenij Chaldej (1917-1997) zeigen die Schrecken des Zweiten Weltkrieges – nicht selten in ungewohnten Perspektiven – aber auch die Neuanfänge nach Kriegsende. Seine Aufnahme von der sowjetischen Fahne auf dem Reichstag in Berlin (1945) ist weltbekannt. Der „Cube 600“ befindet sich unmittelbar vor dem Memorium (ehemals „pitstop“-Werkstatt). Auch hier gilt die vorherige Online-Anmeldung unter https://tickets.nuernberg.de (bei „Memorium Nürnberger Prozesse“).

Fotos: privat

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