Aus dem Landtag: Barbara Regitz´ Plädoyer „Nie wieder heißt nie wieder!“

Platz der Opfer des Faschismus in Nürnberg. Foto: privat
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 77. Mal. Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus plädiert Barbara Regitz, MdL für ein ständiges Wachhalten der Erinnerungskultur an den Holocaust und eine sehr klare Abgrenzung der Union zur AfD:

„Am vergangenen Donnerstag haben wir den sechs Millionen durch die Nazis ermordeten Juden gedacht. Dieses schlimmste Menschenverbrechen der Geschichte lässt einen heute noch nach 77 Jahren fassungslos zurück, was Menschen anderen Menschen antun konnten. Wie viele Bürgerinnen und Bürger habe auch ich diese Woche den beachtenswerten Film und die anschließende Doku „Die Wannseekonferenz“ gesehen. Wenn man mitbekommt, mit welcher Perfidie, absoluter Kälte und ohne jegliche Empathie die Heydrichs und Eichmanns den Massenmord an den Juden bürokratisch exakt geplant und vollzogen haben, fehlen einem nach wie vor die Worte, weil es jegliche rationelle Vorstellungskraft sprengt.

Darum plädiere ich heute mehr denn je, gerade in Richtung der Jugend und der nachfolgenden Generationen: Nie wieder heißt nie wieder! Wenn es bei uns im Land leider wieder Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung anders denkender Menschen gibt, dann müssen wir diese Angriffe auf unsere Demokratie mit aller Vehemenz abwehren! Hier gilt für die CSU und mich persönlich null Toleranz! Darum ist es mir als Bildungspolitikerin so wichtig, dass wir immer wieder unsere Lehrpläne aufs Neue überprüfen, ob wir zum Thema Holocaust an unseren Schulen auch ausreichend lehren? Eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hat ergeben, dass immerhin 23% der Befragten nicht wissen, was der Holocaust ist, und 28% meinen, man sollte einen Schlussstrich darunter ziehen. Diesen Schlussstrich darf es m.E. niemals geben.

Der 27. Januar 2022 war des weiteren ein signifikanter Tag, weil zum ersten Mal in der Geschichte des Bayerischen Landtags ein Ausschussvorsitzender abgewählt wurde. Markus Bayerbach, MdL hat bei uns im Bildungsausschuss, dem ich als Mitglied angehöre, die Unwahrheit bzgl. eines unsäglichen Chats von AfD-Mitgliedern gesagt. In dem Chat ging es u.a. um krude Bürgerkriegsfantasien und Umsturzpläne. Markus Bayerbach (AfD), der Vorsitzende des Bildungsausschusses, stellte sich ahnungslos und wollte von nichts gewusst haben. Inzwischen ist aber klar nachgewiesen, dass er mitgemischt hat.

Bayerbach wurde mit neun zu zwei Stimmen der anwesenden Ausschussmitglieder seines Amtes enthoben. Eine richtige und wichtige Entscheidung, bei der alle demokratischen Parteien in Einheit zusammenstehen.“

  

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