Die Nürnberger Landtagsabgeordnete Barbara Regitz kämpft für die fränkische Kulturszene. „Die Corona-Krise trifft den Kulturbetrieb besonders hart“, weiß die Nürnbergerin, die für die Landtags-CSU im Ausschuss für Bildung und Kultus tätig ist. Insbesondere freischaffende Künstler und private Bühnen verzeichnen derzeit praktisch keinerlei Einnahmen.
„Trotz der eigenen Sorgen bieten viele Künstlerinnen und Künstler ein kostenloses Programm etwa über soziale Netzwerke an, um in dieser Notsituation ihr Publikum auf alternative Weise zu unterhalten. Das finde ich bewundernswert“, so Regitz. Deshalb hat die Abgeordnete vor kurzem eine Initiative gestartet, mit der sie auf die Angebote regionaler Kulturschaffender aufmerksam machen will: „Kultur vom Sofa aus“ heißt die mehrteilige Serie in ihrem Newsletter, in der die langjährige Nürnberger Stadträtin ihre Tipps vorstellt. Nach Wortakrobat Oliver Tissot und dem Nürnberger Staatstheater sind diesmal Volker Heißmann und Martin Rassau an der Reihe, die ihrerseits immer freitags eine Stunde live aus ihrer Comödie Fürth senden. „Ich hoffe sehr auf die Solidarität der Gäste mit ihren Lieblingskünstlern“, sagt Barbara Regitz, die sich wünscht, dass durch ihr Zutun mehr Menschen auf die originellen Angebote inmitten der Pandemie aufmerksam werden. „Mit dem Kauf von Gutscheinen oder einer kleinen Spende wäre vielen Kulturbetrieben wirklich geholfen. Im dritten Teil meiner Serie empfehle ich das Angebot von Bayerns erfolgreichstem Privattheater – der Comödie Fürth.“
Oliver Tissot, das Nürnberger Staatstheater und die Comödie Fürth
Wie alle Kulturbetriebe leidet die Comödie, die ansonsten rund 120.000 Besucher pro Jahr bei über 300 Veranstaltungen zählt, massiv unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Das von Volker Heißmann und Martin Rassau betriebene Haus kommt zwar ohne feste staatliche Zuschüsse aus, wenngleich die Corona-Förderprogramme bisher nur unzureichend greifen.
Aber die beiden Fürther Spaßmacher wären nicht Frankens beliebteste Komödianten, wenn sie nicht trotzdem für etwas Heiterkeit inmitten dieser nie dagewesenen Ausnahmesituation sorgen würden: Jeden Freitag pünktlich ab 19.00 Uhr gehen Heißmann & Rassau auf ihrer Webseite sowie auf Facebook und Instagram live aus dem Berolzheimerianum auf Sendung und sorgen für eine Stunde Abwechslung. So laden sie sich entweder prominente Gäste zum Talk auf ihrer Bühne ein, kommentieren gewohnt schlagfertig und augenzwinkernd die momentane Lage oder blödeln einfach drauf los. Die Übertragung kann unter www.comoedie.de, auf der Facebook oder Instagram-Seite der Comödie verfolgt werden.
Live-Programm aus Fürth für Jung & Alt
„Eigentlich stünden wir gerade jeden Tag auf der Bühne – mit unserem neuen Stück „Der Raub der Sabinerinnen“, erzählt Volker Heißmann etwas wehmütig. Die temporeiche Boulevardkomödie von Franz und Paul von Schönthan, für die alle Kulissen schon fertig gebaut waren, ist komplett auf den Herbst verschoben – in der Hoffnung, dass dann wieder, unter Einhaltung etwaiger Hygienebestimmungen, ein halbwegs normaler Theaterbetrieb stattfinden kann. „Aber wir wollen ja keinesfalls aus der Übung kommen und außerdem unsere treuen Gäste zum Schmunzeln bringen“, betont Heißmann. „Deshalb haben wir uns dieses kleine Format ausgedacht, das inzwischen ganz großartig von den Leuten angenommen wird.“ Da die wochenlangen Einnahmeausfälle die Comödie Fürth wirklich hart treffen, hoffen nicht nur „Waltraud und Mariechen“ auf Unterstützung: Über den Webshop auf www.comoedie.de können Karten für Veranstaltungen nach der Pandemie, Gutscheine oder der berühmte „Comedy-Leckerbissen“ für eine Vorstellung nach Wahl sowie ein Essen im Grüner Brauhaus gekauft werden.