Informationsbesuch bei der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost

Von links: Barbara Regitz, MdL und Leitender Polizeidirektor Gernot Rochholz

© privat

Die Blaulicht-Institutionen in ihrem Stimmkreis Nürnberg-Nord liegen Barbara Regitz, MdL besonders am Herzen und daher absolvierte die Landtagsabgeordnete nun einen Informationsbesuch bei der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost, die sich in der Erlenstegenstraße befindet. Die PI Nürnberg-Ost betreut das östliche Stadtgebiet von Nürnberg auf einer Fläche von ca. 39 qkm mit etwa 171.000 Einwohnern. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst 36 Stadtteile, darunter u.a. Ziegelstein, Schoppershof, Maxfeld, Zabo und Gleishammer. Auch die zentrale Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Mittelfranken gehört organisatorisch zur Dienststelle.

Die Begrüßung übernahm der noch relativ neu in seinem Amt befindliche Dienststellenleiter der PI Nürnberg-Ost, Leitender Polizeidirektor Gernot Rochholz. Barbara Regitz betonte, wie wichtig ihr persönlich der enge Austausch mit der heimischen Polizei sowohl im Polizeipräsidium Mittelfranken als auch der PI in ihrem Stimmkreis ist. Dabei unterstrich die Abgeordnete im Gespräch mit Gernot Rochholz folgendes: „Alle Umfragen zeigen uns immer wieder: Ganz oben bei den bayerischen Bürgern steht das Thema Sicherheit. Bayern ist seit Jahren unangefochten in der Kriminalstatistik das sicherste Land in der Bundesrepublik und das verdanken wir dem großartigen Einsatz und Engagement unserer bayerischen Polizistinnen und Polizisten. Ich lebe gern hier im Nürnberger Norden und das hat auch damit zu tun, dass uns die PI Nürnberg-Ost so hervorragend beschützt. Hier gibt es auch noch eine aktive Nachbarschaft, d.h. die Menschen kennen sich untereinander, achten aufeinander, sprechen miteinander und wissen z.B., wenn jemand verreist ist, umzieht oder wo jemand einzieht. Dadurch können wir unsere Polizei vor Ort etwas unterstützen.“

Im Gespräch erörterten Leitender Polizeidirektor Rochholz und die CSU-Landtagsabgeordnete Hauptherausforderungen, die Polizei und Politik gleichermaßen beschäftigen. Dazu zählen aktuell besonders:

  • In Wellenbewegungen wird Nürnberg genauso wie das restliche Mittelfranken immer wieder von Senioren-Trickbetrügern heimgesucht. Derzeit gibt es wieder eine gewisse Häufung. Rochholz rät älteren Personen unbedingt: Am Telefon skeptisch sein, wenn einen Unbekannte anrufen. Wenn sie sich als Freunde von Verwandten ausgeben, Gespräch beenden und erstmal bei den betreffenden Verwandten nachfragen. An der Haustür Unbekannten auf keinen Fall öffnen und in das Haus bzw. die Wohnung lassen. Und auf keinen Fall außer Haus fremden Personen Bargeld übergeben. Jeder Senior, der sich nicht sicher ist, falls er mit so einer Betrugsthematik konfrontiert wird, soll bitte nicht zögern, die Polizei anzurufen und 110 wählen!
  • Ein Dauerthema bleiben Drogen. Rauschgiftdelikte finden immer wieder in Verbindung mit Beschaffungskriminalität statt. Dem Drogenkonsum auf öffentlichen Plätzen, in Grünanlagen und auf Parkflächen muss dringend Einhalt geboten werden. Hier lohnt sich der polizeiliche Einsatz besonders, so dass hier die ohnehin bestehenden Anstrengungen weiter intensiviert werden. Die Polizei bittet die Politik aber auch, verstärkt soziale Angebote für Suchtkranke zu unterstützen, da allein mit polizeilichen Maßnahmen und Druck eine bestehende Suchtproblematik nicht zu lösen sein wird. Auch die Prävention ist ein wichtiges Mittel. Drogenkonsumräume sind dagegen in diesem Zusammenhang aus mehreren polizeifachlichen Gründen kein geeignetes Mittel.
  • Themen wie Sachbeschädigungen und Ladendiebstähle gehören im Dienstbereich der PI Nürnberg-Ost zum Alltagsgeschäft. Für Sachbeschädigungen durch Graffiti ist die PI Ost für das gesamte Stadtgebiet bei entsprechender Wichtigkeit zentral zuständig, auch hier wird versucht, durch entsprechende Schwerpunkte und Intensivierung personenbezogener Ermittlungsansätze weitere Erfolge zu erzielen. Rückläufig sind, erfreulicherweise sogar noch etwas stärker als in anderen Bereichen Bayerns, und das hat eindeutig auch mit Corona zu tun, die Wohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich, vermutlich ebenfalls weil in der Pandemie die Menschen viel mehr zuhause sind.
  • Gerade in den Sommermonaten klagen Bürger, die nahe an Grundanlagen und Parks wohnen, über Lärmbelästigungen, Unrat, auch immer wieder über Vandalismus. Belästigungen gegenüber Frauen sind im öffentlichen Raum ebenfalls ein Thema. „Streifenbeamte zu Fuß, zu Pferde oder auch mit dem Fahrzeug, die Präsenz zeigen, kontrollieren oder gar aktiv einschreiten, sind hilfreich“, lobte Regitz.

Zur über ein Jahr anhaltenden Corona-Pandemie erläuterte Rochholz Barbara Regitz, dass die Polizei nicht nur mit den Verstößen gegen die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen selbst zu tun hat, sondern auch die Gefährdung des Gesundheitsschutzes der eigenen Einsatzkräfte und eine zum Teil nicht unerheblichen Renitenz und Uneinsichtigkeit bei der Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen im Auge haben muss. Ein Großteil der Bürger verhalte sich aber sowohl in den Parks als auch sonst im öffentlichen Raum vorbildlich und unterstütze den erforderlichen Kampf gegen die Pandemie, wofür sich die Polizei ausdrücklich bedankt. Umso wichtiger sei es, so der PI-Leiter, konsequent gegen die wenigen Uneinsichtigen vorzugehen, das gilt sowohl im polizeilichen Streifendienst als auch bei Demonstrationen. Hier würden auch immer wieder Beamtinnen und Beamten von Demonstranten, die keinen Mundschutz tragen, verbal und körperlich attackiert, in Extremfällen sogar angehustet oder sogar angespuckt. Barbara Regitz betonte: „Dieses völlig enthemmte Verhalten ist kein Kavaliersdelikt und muss entschlossen geahndet werden.“ Einen positiven Trend in der Corona-Zeit kann die PI Nürnberg-Ost aufweisen: Rund 90% aller bei der PI Beschäftigten haben das gemachte Impfangebot bisher bereits angenommen. Die hohe Priorisierung wurde im Kollegenkreis äußerst positiv aufgenommen erklärt Rochholz, hier bedankt man sich ausdrücklich für die Unterstützung seitens der Politik und Gesellschaft, die diese auf Grund der tatsächlich bestehenden höheren Gefährdung für Polizisten mitgetragen hat.

Einen ganz exklusiven Einblick gab es am Ende ihres Besuchs noch für Barbara Regitz, indem sie sich die Einsatzzentrale der PI anschauen durfte. Ein Ort, wo ein Normalbürger normalerweise nie hinkommt. Die Abgeordnete zeigte sich beeindruckt von der Modernität und der Leistungsfähigkeit der dort arbeitenden Beamten: „Ich stelle fest, dass die Digitalisierung bei unserer Nürnberger Polizei längst umfänglich Einzug gehalten hat. Wenn ein Polizist hier drei Bildschirme auf einmal im Auge behalten muss, und nicht selten geht es dabei ja um Leben und Tod, ist das wirklich anstrengend und verdient meinen höchsten Respekt.“

Barbara Regitz bedankte sich herzlich bei Gernot Rochholz für die gewonnenen Einblicke und war voll des Lobes für „ihre“ Polizeiinspektion. Als Überraschung und Dank für ihren Besuch überreichte der Leitende Polizeidirektor der CSU-Politikerin eine Tasse, die von einem Polizisten der PI Nürnberg-Ost gestaltet wurde. Dazu Barbara Regitz: „Damit zeigt sich, dass die Polizei nicht nur Freund und Helfer sein kann, sondern sogar auch mal Künstler. Wenn ich künftig aus der Tasse meinen Kaffee trinke, werde ich jedesmal in Dankbarkeit an die PI Nürnberg-Ost denken und wünsche mir, dass alle Beamtinnen und Beamten immer gesund und unversehrt von ihren Einsätzen zurückkehren.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Sie auch interessieren...